Ankerplan erstellen
Haben Sie sich auch schon mal gefragt: Wie erstelle ich einen Ankerplan für die Verankerung von Dauergerüstankern in Fassaden zum Schutz derselben, damit ich diesen Plan zum einen in die Fassadenplanung und die Revisionszeichnungen mit übernehmen und bestenfalls auch gleich an den Fassadenbauer / Gerüstbauer weitergeben kann? Wenn Sie dieses für sich nachhaltig mit JA beantworten können, bieten wir Ihnen hier eine beispielhafte Anleitung zur Erstellung eines Ankerplans mit isorocket® Dauergerüstankern.
Die Grundlage: DIN 4426
Zunächst möchten wir Ihnen an der Stelle aber nochmal näherbringen, dass die „Verankerung von Gerüsten in Fassaden“ in Deutschland über die DIN 4426, Ziffer 7 geregelt ist. In Kurzfassung ist dieses wie folgt zusammenzufassen. Im Grunde haben Sie als Planer / Architekt entsprechende Vorrichtungen für künftige Arbeiten an Fassaden vorzusehen, wenn das Projekt über 8 mtr. Traufhöhe und keine Fassadenbefahranlage hat.
- Diese dauerhaften Vorrichtungen (Dauerankerpunkte) sollen in Verankerungsebenen geplant werden, die 4,00 mtr. nicht überschreiten.
- Die jeweiligen Verankerungspunkte sind mit Ihren charakteristischen Einwirkungen in Summe so zu bemessen, dass pro laufende Meter Fassadenlänge 2,25 kN rechtwinkelig zur Fassade (also Auszugswert / Zugtragfähigkeit) aufgenommen werden können.
- Desweiteren muss von den Ankerpunkt parallel zur Fassade (also Quertragfähigkeit) pro laufende Meter Fassadenlänge 0,75 kN aufgenommen werden können.
Dieses sind eigentlich die wesentlichen Forderungen, auf dessen Grundlage Sie mit nachfolgender Beschreibung den Ankerplan erstellen können, bzw. Sie berechnen, wie viele Ankerpunkte beim Einsatz des isorocket® Dauergerüstankers auf der jeweiligen Fassadenseite notwendig werden.
1. Wahl des richtigen Ankers
Da wir Ihnen an dieser Stelle die Erstellung eines Ankerplans mit isorocket® Dauergerüstankern vorstellen, gehen wir selbstverständlich davon aus, dass Sie ausschließlich mit bauaufsichtlich zugelassenen Produkten arbeiten möchten. Demnach gilt es lediglich zwei relevante Fragen zu beantworten:
- auf welchem Untergrund (Mauerwerk oder Beton) werden die Daueranker befestigt?
- welche Aufbaustärke (Wandbildner bis Außenkante) benötigen Sie?
isorocket® Dauergerüstanker gibt es sowohl für Mauerwerk als auch Beton für folgende Aufbaustärken:
- isorocket® Mini 100 – 179 mm
- isorocket® Midi 180 – 259 mm
- isorocket® Maxi 260 – 339 mm
- isorocket® Mega 340 – 419 mm
Für unseren beispielhaften Ankerplan gehen wir von einem Beton-Untergrund aus und einen isorocket® Midi Concrete
2. Anzahl der Verankerungsebenen
Zunächst ermitteln wir die Fassadenhöhe und die Fassadenbreite der von uns mit einem Ankerplan auszustattenden Fassade, z.B:
Gebäudehöhe: 9,00 mtr.
Gebäudelänge: 12,50 mtr.
Die Gebäudehöhe geteilt durch 4 Meter ergibt die Mindestanzahl von waagerecht verlaufenden Verankerungsebenen an der entsprechenden Fassade:
9,00 mtr. ÷ 4 = 2,25 = 2 Verankerungsebenen sind zu planen
Diese können bei 4 und 8 mtr. liegen, sind aber durch den Planer auch auf gebäudespezifische Anforderungen auf 3,50 und 7,40 mtr. zu legen, wenn dieses, den Geschossen, der Geometrie oder irgendwelcher Gebäudetechnik geschuldet, sinnvoll so angelegt zu sein scheint.
Damit haben wir im Grunde den ersten wichtigen Stepp schon entschieden und müssen natürlich nunmehr noch die Frage beantworten, wie viele Ankerpunkte auf den drei Verankerungsebenen positioniert werden müssen, um der DIN 4426 zu entsprechen.
3. Anzahl der Anker je Verankerungsebene und insgesamt
Zur Berechnung der Ankerzahl müssen wir die zwei geforderten Tragfähigkeiten der DIN 4426 (Zugtragfähigkeit 2,25 kN pro lfdm. Fassadenlänge und Quertragfähigkeit 0,75 kN pro lfdm. Fassadenlänge) berücksichtigen und kommen auf folgende zu erreichende Werte:
Fassadenlänge: 12,50 mtr.
Zugtragfähigkeit insgesamt (DIN): 28,1 kN (12,50 x 2,25 kN)
Quertragfähigkeit insgesamt (DIN): 9,4 kN (12,50 x 0,75 kN)
Zur finalen Berechnung benötigen wir nun noch die exakten Werte des isorocket® Midi Concrete (bauaufsichtliche Zulassung, Seite 12):
Midi Concrete / Zugtragfähigkeit: 43,4 kN
Midi Concrete / Quertragfähigkeit: 2,56 kN im verbauten Zustand
Bei einer geforderten Lastaufnahme von 28,1 kN reicht somit schon 1 Stck. isorocket® Midi Concrete aus, um die Zugtragfähigkeit in dem Fall zu erreichen. Formel: 28,1 ÷ 43,4 = 0,65.
Bei der Quertragfähigkeit sieht es etwas anders aus. Hier benötigen wir auf einer Verankerungsebene 9,4 kN und müssen wie folgt rechnen:
Quertragfähigkeit: 9,4 kN ÷ 2,56 kN = 3,67 bzw. 4 Dauergerüstanker vom Typ isorocket® Midi Concrete je Verankerungsebene. Bei den vorab ermittelten 2 Verankerungsebenen kommen wir somit auf insgesamt:
8 Dauergerüstanker
Diese können Sie als Planer/Architekt nunmehr möglichst gleichmäßig auf jeder Verankerungsebene dort planen und einzeichnen, wo es nach Ihrer Auffassung am besten positioniert ist.
Es sollte in möglichst gleichen Abständen und im äußeren Bereich ca. 50 cm von der Fassadenecke weg geplant werden, wobei es von Vorteil ist, wenn die einzelnen Verankerungsebenen übereinander etwas versetzt geplant werden, sodass die Ankerpunkte nicht immer deckungsgleich übereinander liegen. Grundsätzlich besteht auch die Möglichkeit, dass Sie die ermittelte Anzahl der Dauergerüstanker der Musterfassadenberechnung auf 3 Verankerungsebenen planen, wenn dieses aus irgendwelchen Gründen notwendig wäre. Dann sollten Sie in diesem Fall allerdings einen Anker mehr einplanen, damit es je Verankerungsebene 3 Daueranker sind.
Fazit
In der Zulassung sind noch weitere Bemessungswiederstände (z.B. bei Interaktion oder Verschiebung unter Gebrauchslast) vermerkt auf die wir an der Stelle nicht weiter eingehen. Bei gesonderten, genaueren Berechnungen sind dieses entsprechende Werte, die Ihrem Statiker an der Stelle bei detaillierteren Berechnungen weitere Auskunft geben. Es mag sein, dass sich der örtliche Gerüstbauer darüber beklagt, dass diese Ankerpunkte nicht im Rastermaß seines Systemgerüstes liegen und es dadurch aufwendiger sei zu verankern. Dieses ist aber eine Tatsache, die immer wieder aufkommen wird, weil bei einer späteren Neueinrüstung dann auch wieder ein anderer Gerüstbauer mit seinen Feldgrößen kommen wird.
Von daher ist es planerisch richtig und wichtig, die Ankerpunkte entsprechend den örtlichen Anforderungen durch den Planer/Architekten zu planen, sodass sich der jeweilige Gerüstbauer darauf einstellen kann und muss. Der Gerüstbauer kann dann eine innenseitige Verstrebung verbauen, von der er den Ankerpunkt auch entsprechend belegen kann. Alternativ dazu gibt es die ganzheitliche Systemlösung aus dem Hause isorocket® mit der rocketrail, zu der Sie weitere Infos unserer Internetseite entnehmen können.